Am 23. Februar wollten wir den 80. Geburtstag meiner Mutter feiern. Wir machten die Wohnung sauber, kauften ein, mein älterer Sohn kam zum Gratulieren, wir wollten möglichst viele von uns um uns haben, als hätten wir geahnt, was bevorstand. Mein Mann war in Vorbereitung auf den möglicherweise bevorstehenden Überfall schon zwei Wochen zuvor kaserniert worden. Ich war mit dem jüngeren Sohn allein daheim.
Am nächsten Morgen, um 5.30 Uhr, weckten uns donnernde Explosionen, die von allen Seiten kamen. Es war noch nicht richtig hell an diesem 24. Februar, und ich stolperte ins Zimmer meines Sohnes. Doch er lag nicht im Bett, er hatte schon das Fenster geöffnet, und ich frage ihn, was da los sei. Doch er schüttelte den Kopf: „Ich weiß es nicht.“ Wir begriffen einfach beide nicht, was da passierte. Überall gingen die Alarmanlagen der Autos an, auch in den Häusern gingen die Lichter an, und die Tauben und Krähen flogen hoch, jede Menge Vogelschwärme, und noch immer begreifen wir nicht, was passiert. Wir rufen meinen Mann an. Er sagt: „Es hat begonnen. Wir haben Krieg. Russland hat uns angegriffen. Schaltet den Fernseher an.“ Wir rennen durch die Wohnung. Auf allen Kanälen die gleichen Nachrichten, aber es war noch immer nicht zu begreifen. Offenbar hatte man den Militärflughafen Hostomel angegriffen und Fallschirmjäger abgesetzt. Auch meine Mutter, die ich inzwischen angerufen hatte, war längst von den Explosionen wach.
Dann ging alles drunter und drüber. Im Fernsehen zeigte man, wie von Weißrussland her die Russen in Richtung Tschernihiw vorrückten. Es hieß, sie könnten in drei Stunden in Kiew sein. Weißrussland galt ja schon länger als uns feindlich gesonnen. Im Halbstundentakt waren jetzt Explosionen zu hören. Zunächst standen wir unter Schock, schließlich gewöhnten wir uns daran und beobachteten die Richtung der Flugbahnen der feindlichen Geschosse ebenso wie unserer Abwehr. Wir gewöhnten uns daran fast so, wie wir uns hier daran gewöhnt haben, die Stille genießen zu können.
Wir hatten keinen Luftschutzkeller im eigenen Haus: ganz schön gefährlich wegen der vielen Rohre. Aber auch in der Schule in der Nachbarschaft war es gefährlich. Manche Luftschutzkeller waren freilich einigermaßen eingerichtet mit Sanitäranlagen. Derweil rollten in den Außenbezirken schon bald russische Panzer. Es ging alles so schnell.
Seit dem Jahreswechsel gab es zwar Vorkehrungen gegen den Überfall, aber niemand glaubte, es würde wirklich losgehen. Im Osten ja, aber doch nicht in Kiew… Auch in den Schulen gab es Probealarm, aber man nahm es kaum ernst. Doch dann gab es all das, was man bisher nur aus Erzählungen der Großmutter kannte: kein Brot, keine Milch…
Wir brauchten einige Tage, um alles zu begreifen. Und dann dachten wir, es würde bis zum 8. März dauern, dann vielleicht bis zum 1. Mai… In der Nähe unseres Hauses befindet sich ein Kreiswehrersatzamt. Dort bildeten sich ganze Schlangen von Freiwilligen, schließlich nahm man die Meldungen sogar in der Schule an. Dann hieß es Mitte März: raus! Im Nachbarhaus brannten immer weniger Lichter, in unserem nur noch vier. Es blieb, wer nicht wegkonnte. Wie zu einer Demonstration zogen die Männer kolonnenweise zum Schutz der Ukraine auf, die Schlangen vor den Kreiswehrersatzämtern mit Männern, die sich zur Armee melden wollten, wurden immer länger.
Wir gingen dann auch zur Schule und fragten, wie wir helfen könnten. Man sagte uns, man brauche Flaschen, Kleber, Tücher, Stoff. Wir sammelten Altglas, Flaschen aus den Containern und brachten alles zum Sammelpunkt, wo wir selber Molotow-Cocktails „mischten“. Wir nannten sie Bandera-Smoothies. Dabei wusste ich kaum etwas von diesem Bandera, der Mann interessierte mich nicht. Ich liebte ja die russische Literatur. Meine Lehrerin sagte immer, ich solle doch den Mund schließen, weil ich immer staunend mit offenem Mund dasaß, vor allem, wenn wir Puschkin durchnahmen. Aber wo uns nun die Russen nun einmal alle pauschal Bandera-Leute nannten, sollten sie ihren Bandera auch zurückbekommen.
Wir mischten also diese Molotow-Cocktails, brachten Kuchen, die Hände waren ganz verschrumpelt vom Benzin und von der Kälte, denn mit Handschuhen zu arbeiten, war unbequem. Man zeigte uns, wie die Cocktails zu werfen waren. Wir Frauen wollten sie immer über die Schulter schleudern, was falsch ist. Man muss sie weg vom Körper werfen, von der Seite mit ausholendem Arm. Sogar die stadtbekannten Säufer halfen, schleppten Flaschen an. Als dann keine Tücher und Lumpen mehr übrig waren, brachten die Leute ihre Kleidung. Im Schrank bekam ich dann meine Lieblingsbluse von Victoria‘s Secret zu fassen. Zu welchem Anlass sollte ich sie jetzt noch tragen?! Ich nahm sie mit, zerriss sie in Streifen und ab damit in die Flaschen.
Eines Tages traf eine Drohne unsere Schule, glücklicherweise ohne Opfer; überallhin kamen dann Leute vom Heimatschutz, die uns warnten, denn von den russischen Spähern waren die Häuser gekennzeichnet, die man angreifen sollte. Es wurde eine Hotline eingerichtet, um zu klären, wer auf welcher Seite steht. Eines Tages stellte sich uns ein schwerbewaffneter Mann in den Weg, wir waren geschockt. Die Fenster waren verklebt, und an einem Fenster prangte ein rotes Kreuz, und so meinten einige, das Haus sei markiert. Wir entfernten darauf die roten Klebstreifen, und der schwerbewaffnete Mann entpuppte sich als einer von uns, der uns nur warnen wollte.
Unglaublich, wie die Männer sich alle freiwillig meldeten, fast so, wie man sich früher in der Sowjetunion in Listen für Defizitwaren eingetragen hatte. So viele Abschiede von den Familien! Jetzt läuft das schon geordnet. Mein jüngerer Sohn ist 21 Jahre alt, er gehört noch zur Reserve. Im Augenblick wird er noch nicht gebraucht.
Die Stadt Wladimir kenne ich, wir sind da vor einigen Jahren einmal durchgefahren, als der Bruder meines Mannes heiratete. Wir fuhren zur Hochzeit durch die Stadt. Ich erinnere mich an das Goldene Tor. Und dann verteidigte mein Mann Kiew auf unserer Seite, während sein Bruder vor Kiew zu den Russen gehörte. Die beiden waren früher unzertrennlich. Doch seit 2014 hatten sie kein Wort mehr gewechselt.
Wir wohnen am Waldrand. Die Bäume brannten dann von den vielen Bomben, wir gingen nicht mehr zur Arbeit. Man konnte nichts mehr machen, nicht einmal die Hausarbeit, man fühlte sich wie ein Zombie. Also begann ich zu zeichnen. Zehn Mal pro Nacht standen wir auf, fanden keine Ruhe, schliefen, immer angezogen, ein paar kurze Stunden in der kalten Wohnung. Der Fernseher lief ständig.
Eines Tages rief wieder mein Mann an und schickte mich in den Korridor: „Es kommen die nächsten Angriffe!“ Nur noch vier Bewohner lebten im Haus. In meiner Tasche auf dem Gang hatte ich alles, was ich brauchte. So war das ein Hin und Her zwischen Wohnung und Korridor. Dann kamen Butscha und Irpen, und da meinte mein Mann: „Schnell weg, nehmt mit, was ihr braucht.“ Irpen ist 15 Minuten entfernt – wie von Fürth nach Nürnberg. Der Himmel brennt nachts, und morgens brennt der Wald. Im März wurde es dann schon heller. Ich sitze auf dem Balkon, spreche mit meinem Mann, dann mit einer Freundin, und die sagt: „Bei Euch qualmt alles!“ Und tatsächlich war eine Tankstelle getroffen, die drei Tage in Flammen stand. Ich konnte das vom Balkon aus sehen, und es wurde immer schlimmer. Am 17. März feierte mein älterer Sohn seinen 35. Geburtstag. Er hatte vor dem Krieg einen schwierigen Bruch am Bein, aber man nahm ihn nichts ins Krankenhaus auf, weil man alle Plätze für die Verwundeten brauchte. So fuhr er mit seinem Gips nach Lemberg, wo es weniger gefährlich ist.
Am schlimmsten für mich war der Schlafmangel. Immer nur ein bis zwei Stunden dämmerte ich vor mich hin. Hier in Erlangen schlief ich anfangs dauernd. Schon im Zug hierher wurde ich kaum richtig wach.
Am Haus bebte alles von den Explosionen, und dann kam ein Heulen, als würde ein ganzes Geschwader von Bombern über uns fliegen. Tatsächlich war es eine Rakete, die in Richtung des Hauses meiner Mutter flog, und dort stieg ein Pilz auf. Ich rief gleich an, und sie nahm gottlob sofort ab. Die Rakete schlägt zwischen fünf Häusern und einem Kindergarten ein. Sechs Häuser, die Schule und der Kindergarten kamen zu Schaden. An den Ziegelbauten stürzten die Giebelwände herunter, die Fenster gingen zu Bruch, Balkone und Fassaden brachen ab, in der Schule wurden eine Mauer, die Fenster und ein Teil des Geländes beschädigt, im Kindergarten blieb kein einziges Fenster heil, in den Nachbarhäusern riss es die Fenster und Balkone aus den Angeln, viele Fenster in den Häusern und Geschäften zerbarsten. Über allem stieg Rauch auf, es brannte.
Tagsüber überall Schlangen, kaum Lebensmittel in den Läden, nur zwei Stangen Weißbrot pro Person, einige verlangten aus Panik mehr. Es ging dennoch einigermaßen zivilisiert zu. Ich selbst hatte genug Vorräte, brauchte nicht einzukaufen. Aber nach einer Woche ging auch dieser Proviant zur Neige. Dann gab es plötzlich nicht einmal mehr Auberginenpüree. Man griff auf die Fleischvorräte zurück, die als Notreserve eingelagert waren: einfach nur Brocken, ganz grob, tiefgefroren. Sogar ich holte Fleisch, obwohl ich es gar nicht esse. Aber es herrschte Panik, Kiew war von allen Seiten abgeriegelt. In manchen Teilen der Stadt sah es noch ganz passabel aus, aber bei uns war es schlimm. Manche Länden schlossen komplett, weil sie nichts mehr hatten. Am 18./19. März kam es dann zu einem schlimmen Beschuss, Die Torfgebiete und eine Müllhalde gerieten in Brand, die Feuer schwelten über Tage hinweg, und wir hatten Angst vor Chemiewaffen. Es stank zum Himmel, alles war ascheweiß draußen, wir hatten Angst vor Tschernobyl und ich bekam keine Luft mehr. Mein Sohn meinte, ich solle durch ein Tuch atmen, aber ich hatte echte Atemnot. Auch mein Mann konnte mir nicht helfen. Ich bekam richtig Panik wegen der Atemnot, denn ich hatte das ja schon einmal bei Covid durchlebt, aber jetzt, mit dem Qualm, war es noch schlimmer. Also hoch in den 16. Stock, wo die Luft klarer sein sollte, aber da kriege ich auch keine Luft. Meine Finger verfärben sich blau, ich verliere fast das Bewusstsein, der Sanka kommt schnell, ich werde wiederbelebt. Dabei hatten diese Atemnot ja alle, die Luft war einfach zu schlecht. Aber bei mir war die Sache psychosomatisch bedingt. Man gab mir dann wohl ein Beruhigungsmittel. Daraufhin meinte mein Mann: „Du musst weg, wenn wieder so etwas kommt, hältst Du es nicht mehr aus. Geh zu Verwandten in der Ukraine!“ In Erlangen habe ich eine Freundin, die schon seit Jahren hier lebt. Auch sie riet mir zu kommen. Just in der Nacht hatte sie mir geschrieben und berichtet, es gebe im Klinikum am Europakanal freie Zimmer für Flüchtlinge. Aber ich wollte eigentlich nicht weg. Erst als mein Mann darauf bestand und meinte, ich solle auch die Mutter mitnehmen: „Beim nächsten Mal erstickst Du mir wirklich, der Sanka kommt nicht immer so schnell, wenn überhaupt.“
Wohl noch immer unter dem Einfluss der Beruhigungsmittel, willigte ich ein. Ich war wie in Trance. „Nimm lieber Wasser mit oder Nüsse, aber nicht den Föhn…“ Und ich reagiere kaum. Er als Militär wundert sich, wie ruhig ich auf die Explosionen reagiere. Aber ich war ja wie betäubt. Er setzt uns ins Auto, fährt uns zum Bahnhof, mit Brettern verkleidet. Wir fahren am TV-Sender vorbei und an der Turnschule, lauter Ruinen, alles verbrannt… Dort kamen auch sechs Menschen um. Sogar die U-Bahnstationen zerbombt, der Bahnhof waren die Fenster mit Spanplatten verrammelt, alles abgedunkelt, um nicht des Feindes Auge anzuziehen. Unser Ziel war Riwne. Doch wir lesen auf der Anzeige: auf Gleis 1 Evakuierungszug in 15 Minuten Abfahrt. Mein Mann bedrängt mich, diesen Zug zu nehmen. Meine Bedingung: Ich fahre nur, wenn er den jüngeren Sohn zu sich nimmt. Und so stehen wir da, und mein Mann fleht: „Fahr nach Chełm und nicht nach Riwne. Bleib nicht in der Ukraine. Wir jagen sie alle in einem Monat davon. Steig ein!“ Aber es ist schon alles besetzt, man schickt uns in den letzten Waggon, auch da ist alles voll. Erst im vorletzten Waggon findet sich noch ein Platz für meine Mutter und mich, wir hatten Glück, in einem Abteil zwei Plätze. Der ganze Zug lag im Dunkel. Wir konnten uns kaum verabschieden, den Mann kurz umarmt, dem Sohn die Hand durch das Fenster gereicht…
Wir standen dann noch eine Stunde auf dem Gleis, weil die Strecke beschossen wurde. Mann und Sohn waren schon wieder weg. Wir fuhren erst gegen 20.00 Uhr ab, zu viert im Abteil. Ich schlief die ganze Nacht, die ganzen acht Stunden von Kiew über Schytomyr, bis es hell wurde. Zwei Männer holte man aus dem Zug heraus, die sich offenbar um den Wehrdienst drücken wollten.
Als wir in Chełm ankamen, weinten wir nur noch. Man brachte uns Wasser, etwas zu essen, Schokolade… Decken, Windeln, selbstgebackenen Kuchen, eine überwältigende Hilfsbereitschaft. Man half uns, die Taschen zu tragen. Man gab uns massenhaft Proviant für die Weiterfahrt mit, weil man ja nie wisse… Wir saßen dann im Zug nach Berlin, wieder acht Stunden. Unterwegs an den Stationen hörten wir immer wieder: „Danke, dass ihr uns verteidigt!“ Wir konnten gar nicht alles brauchen, was man uns förmlich aufnötigte. Wir weinten dauernd vor Freude. An einem Bahnhof sprang eine Katze aus dem Zug, die Besitzerin brach in Tränen aus, doch die Polen fingen das Tierchen wieder ein, brachten es zurück… Unglaublich. Bei jedem Halt gab es heiße Suppe, Tee, wir konnten gar nicht alles trinken und essen.
In Deutschland angekommen, waren wir vollbepackt mit Essen und Trinken, doch dann kamen die Deutschen mit ihren Geschenken und Lunchpaketen. Manche Frauen bekamen hysterische Anfälle. Und alle bieten uns Sachen an: „Bitte-bitte!“ Ich selbst konnte nichts essen, aber die meisten haben ständig gegessen, wohl um den Stress zu bewältigen. Sogar Medikamente steckte man uns zu; man konnte sich gar nicht wehren gegen diese Hilfsbereitschaft. „Alle helfen sie uns“, meinte meine Mutter. „Das gibt es doch nicht. Und das sollen mal unsere Feinde gewesen sein…“
Jede Menge Freiwillige überall, die jede Familie an der Hand nahmen. Wir wären wahrscheinlich in Polen geblieben, wenn nicht die Bekannte in Erlangen gewesen wäre. Mit einer ganzen zweiten Tasche voller Stullen, Zahnpasta und Shampoo kamen wir in Erlangen an, wo uns die Freundin am Bahnhof abholte und hierher brachte.
Doch nochmals zurück in den Kiewer Winter: Später erfuhr ich, dass ein Geschäft in unserer Nähe beschossen wurde. Gut, weggefahren zu sein. Eine russische Spähergruppe. Überall Panzersperren. Wer die Parole nicht kannte, kam nicht durch. Zum Beispiel musste man wissen, wie eine gerade erst umbenannte U-Bahnstation früher hieß. Einmal tauchte so ein verdächtiger Mann auf. Ich versteckte mich zwischen den Mülltonnen. Mein Herz schlug so laut, dass ich es selbst hören konnte. Eine Patrouille bedrohte ihn mit dem Gewehr, dann führte man ihn weg. Oder eine andere Situation, wo es hieß: „Russen auf dem Wagen!“ Aber in der Tat waren es dann doch die unseren. Also Entwarnung. Solche verwirrenden Situationen gab es auch. Jetzt kann ich alle Geschosse am Klang unterscheiden.
Mein Mann hat Probleme mit der Schilddrüse, und sein Vorrat an Medikamenten reichte nur noch für einen Tag. Die Brücken waren gesperrt, er kam nicht an die Arznei ran, und ich konnte auch nicht helfen, denn die U-Bahn fuhr nicht mehr. Da nahm ich alle seine Tabletten, seinen Vorrat für drei Monate von zu Hause, um sie ihm zu bringen. Ich wollte zu Fuß gehen, aber das war weit, der Bus brauchte schon eine halbe Stunde für die Strecke. Ich laufe also los und sehe, wie Kiew überall zerschossen ist, und da kommt ein Auto, hält an: „Wohin des Wegs?“ Sie nehmen mich mit, das letzte Stück gehe ich weiter zu Fuß. Und da sehe ich eine riesige Schlange von Militärfahrzeugen. Mitten drin – mein Mann, ganz erschöpft.
Auf dem Rückweg sehe ich dann all die Leute vom Heimatschutz und erkenne die Molotow-Cocktails wieder, die aus meiner Bluse gemacht waren. Ich erkenne sie an der Farbe. Darüber freute ich mich natürlich besonders: mein Beitrag zur Verteidigung unserer Heimat!
Meine Mutter – und ich auch! – leiden jetzt so unter Heimweh, dass wir zurück nach Kiew fahren. Erlangen wurde unterdessen zu unserer zweiten Heimat. Wir fühlten uns hier nicht nur sicher, sondern wie in der eigenen Familie aufgenommen.
Aufgezeichnet am 31. Juli 2022